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Österreichs IT Markt in Zahlen

Der Umsatz der heimischen IKT-Betriebe legte 2021 mit einem Plus von 6,45 Prozent das zehnte Jahr in Folge zu. Das größte Umsatzwachstum verzeichneten dabei die Sparten „Software“ und „IKT-Handel“, während der Bereich „Hardware“ einen Rückgang hinnehmen musste.

Top 1001 Heft
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Der Gesamtumsatz der in der jährlich von ITWelt.at veröffentlichten Top-1001-Rangliste der 1.001 umsatzstärksten heimischen IKT-Unternehmen hat 2021 inzwischen das zehnte Jahr in Folge zugelegt und betrug 28,3 Milliarden Euro. Dieses Ergebnis bedeutet gegenüber dem Wert aus dem Vergleichsjahr 2020 von 26,58 Milliarden Euro ein Plus von 6,45 Prozent. Damit lag das Umsatzwachstum 2021 trotz des Digitalisierungsschubs im Zuge der Coronakrise zwar leicht unter dem Rekordwachstum aus dem Jahr 2019 von plus 7 Prozent, fiel jedoch höher aus als die 6,27 Prozent Wachstum im Jahr 2020. Aber auch über 6,45 Prozent Umsatzwachstum kann man sich wohl kaum beschweren. Damit zählt die IKT-Branche auch das zehnte Jahr in Folge zu den wichtigsten Wachstumsmotoren der heimischen Wirtschaft.

Bundesländervergleich

Im Bundesländervergleich der Top-1001-Rangliste stellen die in Wien angesiedelten IKT-Betriebe mit 19,745 Milliarden Euro erneut den Löwenanteil des Umsatzes der IKT-Branche in Österreich (rund 70 Prozent). Damit ist der Anteil der Wiener IKT-Betriebe am Gesamtumsatz der Branche 2021 nach vier Jahren Rückgang zum ersten Mal wieder gestiegen und zwar um knapp 1,2 Prozent.

Auch das Umsatzwachstum der Wiener IKT-Betriebe, das 2020 nur plus 1,5 Prozent betrug, fiel 2021 mit einem Plus von 4,37 Prozent wieder deutlich stärker aus. Wien liegt damit im Bundesländervergleich des Top-1001-Rankings beim Umsatzwachstum auf dem 6. Platz.

Wachstumskaiser Steiermark

Wachstumskaiser unter den Bundesländern war 2021 die Steiermark: Die dort angesiedelten IKT-Betriebe konnten ihren Umsatz 2021 um satte 28,27 Prozent von 1,055 (2020) auf 1,353 Milliarden Euro steigern. Damit haben die Steirer den Trend aus dem Jahr 2020 umgedreht, als das Umsatzplus der dort angesiedelten IKT-Betriebe nur 1,72 Prozent ausmachte.

Auch die Zuwächse in Niederösterreich (plus 12,45 Prozent auf 983,36 Millionen Euro) und in Oberösterreich (plus 8,03 Prozent auf 4,084 Milliarden Euro) können sich sehen lassen. Beide Bundesländer wuchsen damit beim IKT-Umsatz 2021 stärker als im Jahr zuvor. Oberösterreich ist zudem mit 4,084 Milliarden Euro Umsatz bzw. 14,4 Prozent Anteil am Gesamtumsatz der heimischen IKT-Branche nach Wien das umsatzstärkste Bundesland.

Solides Wachstum in Salzburg und im Burgenland

Einigermaßen gutes Wachstum gab es zudem noch im Burgenland (plus 6,47 Prozent auf 111,91 Millionen Euro) und in Salzburg (plus 4,47 Prozent auf 917,03 Millionen Euro). Die IKT-Betriebe aus dem Burgenland konnten damit ihr Wachstum nach einem Plus von 2,58 Prozent im Jahr 2020 konsequent fortsetzen, auch wenn das Burgenland aus Sicht des erzielten Umsatzes für den IT-Standort Österreich eher undebeutend ist. Salzburg dagegen hat eine positive Trendwende geschafft: 2020 mussten die dort angesiedelten IKT-Betriebe ein Minus von 1,48 Prozent hinnehmen – Salzburg war damit 2020 das einzige Bundesland mit einem Umsatzrückgang.

Umsatzrückgang in Kärnten und Tirol

Eher schwach fiel dagegen das Umsatzwachstum der Vorarlberger IKT-Betriebe aus: Der Umsatz der im Top-1001-Ranking gelisteten IKT-Betriebe stieg zwar um 1,36 Prozent leicht auf 373,49 Millionen  Euro an – das ist jedoch deutlich weniger als das Plus von 24,8 Prozent aus dem Jahr 2020 als Vorarlberg das Bundesland mit dem stärksten Umsatzwachstum war.

Schlusslicht bei den Umsatzzuwächsen waren 2021 Kärnten und Tirol, die mit einem Minus von 1,25 Prozent auf 216,05 Millionen Euro bzw. einem Minus von 3,44 Prozent auf 454,45 Millionen Euro als einzige Bundesländer einen Umsatzrückgang hinnehmen mussten. Im Jahr 2020 konnten beide Bundesländer noch zulegen: Kärnten um starke 14,69 Prozent und Tirol immerhin um  2,51 Prozent.

Branchenvergleich

Was die verschiedenen Sparten des Top-1001-Rankings betrifft, so konnten 2021 bis auf den Bereich „Hardware“ alle Sparten zulegen. Platz eins geht dabei an den Bereich „Software“, der mit 11,8 Prozent das stärkste Umsatzwachstum hinlegte. Dahinter folgen die Bereiche „IKT-Handel“ mit einem Plus von 11,49 Prozent, „Web & Digital Marketing“ mit 6,3 Prozent, „IT-Services“ mit 6,22 Prozent und „Telekom & Netzwerk“ mit 4,23 Prozent. Der Umsatzrückgang im Bereich „Hardware“ betrug minus 0,33 Prozent.

In absoluten Umsatzzahlen führt der Bereich „IT-Services“ mit 8,58 Milliarden Euro Umsatz vor dem Bereich „Telekom & Netzwerk“ mit 8,1 Milliarden Euro und „Software“ mit 4,85 Milliarden. Die Sparte „IKT-Handel“ kam 2021 auf 3,321 Milliarden Euro Umsatz, der Bereich „Hardware“ auf 2,995 Milliarden Euro und der Bereich „Web & Digital Marketing“ auf 414,38 Millionen Euro.

Umsatzminus im Bereich Hardware

Die Sparte „Hardware“, die 2020 noch vom Home-Office-Trend profitieren konnte und um 7,27 Prozent zugelegt hatte, bekam damit 2021 die anhaltenden Lieferengpässe zu spüren und ging wieder leicht zurück. Die Bereiche „Software“ und „IKT-Handel“ dagegen boomten 2021 regelrecht: beide Sparten konnten ihr Umsatzwachstum 2021 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln. Während sich das Wachstum im Bereich „Web & Digital Marketing“ etwa auf Vorjahresniveau bewegte, konnten auch die Bereiche „IT-Services“ und „Telekom & Netzwerk“ ihr Wachstum 2021 gegenüber der Vorjahresperiode deutlich steigern.

Leichtes Plus bei den Mitarbeiterzahlen

Erfreuliche Kennzahlen gibt es bei der Beschäftigungslage in der heimischen IKT-Branche: 95.522  Menschen haben 2021 für die im Top-1001-Ranking gelisteten IKT-Unternehmen gearbeitet. Das stellt gegenüber den  93.714 Beschäfigten aus dem Jahr 2020 ein Plus von 1,89 Prozent dar. Oder anders ausgedrückt: Die heimische IKT-Branche hat im vergangenen Jahr rund 1.800 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dies zeigt, dass die IT-Branche nach wie vor ein bedeutender Beschäftigungszweig in Österreich ist, die Zuwächse sich aber in Grenzen halten. 2020 betrug das Mitarbeiterwachstum der heimischen IKT-Branche noch 2,57 Prozent. Damit fiel der Zuwachs bei den Mitarbeiterzahlen 2021 zwar höher als 2019 aus, als das Plus 1,64 Prozent ausgemacht hatte – von den 7,1 Prozent Mitarbeiterzuwachs bzw. rund 6.500 neuen Arbeitsplätzen aus dem Jahr 2018 ist dieser Wert jedoch noch immer weit entfernt. Dabei gäbe es in den meisten IKT-Betrieben genug Arbeit: Kaum ein Unternehmen, das nicht Mitarbeiter sucht. Neben der Unsicherheit während der Coronakrise wird es jedoch Jahr für Jahr schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Zu groß ist der Bedarf, nicht nur in IKT-Unternehmen – Stichwort Fachkräftemangel.

Starker Beschäftigungszuwachs im Bereich Hardware

Was die einzelnen Bereiche betrifft, so konnten 2021 alle sechst Sparten bei den Mitarbeiterzahlen zulegen. Interessanterweise korreliert das Beschäftigtenwachstum nicht mit den Umsatzzahlen der sechs Sparten des Top-1001-Rankings: Obwohl der Bereich „Hardware“ 2021 einen leichten Umsatzrückgang verzeichnete, legte er bei den Mitarbeitern um 6,33 Prozent zu. Dahinter folgen die Sparten „Web & Digital Marketing“ mit einem Mitarbeiterplus von 5,24 Prozent, „IKT-Handel“ mit einem Mitarbeiterplus von 3,33 Prozent, „Software v mit einem Mitarbeiterplus von 2,21 Prozent, „IT-Services“ mit plus 1,76 Prozent und „Telekom und Netzwerk“ mit 0,5 Prozent.

Der Löwenanteil der heimischen IKT-Beschäftigten teilt sich auf die Sparten „IT-Services“ (37.750 Beschäftigte), „Telekommunikation“ (25.560 Beschäftigte) und „Software“ (22.860 Beschäftigte) auf. Im Bereich „Hardware“ arbeiten 4.200 Menschen, im Bereich „Web & Digital Marketing“sind es 2.937 und im Bereich „IKT-Handel“ 2.131.

Mitarbeiterrückgang in Vorarlberg und Tirol

Im Bundesländervergleich waren die Beschäftigtenzahlen 2021 korrelierend zu den schwachen Umsatzzuwächsen nur in Vorarlberg (minus 3,02 Prozent auf 802 Mitarbeiter) und in Tirol (minus 23,32 Prozent auf 2.140 Mitarbeiter) rückläufig. 2020 sah das allerdings noch anders aus: Da hatte Vorarlberg bei den Mitarbeitern noch um 3,02 Prozent und Tirol um 4,24 Prozent zugelegt. Offenbar wirkt sich hier die Schweiz als Magnet für IT-Fachkräfte negativ aus. Auch das Mitarbeiterwachstum der IKT-Betriebe in Kärnten (plus 1,11 Prozent auf 1.275 Mitarbeiter) und in Wien (plus 1,34 Prozent auf 58.110 Mitarbeiter) war 2021 kaum spürbar. Im Burgenland (plus 4,05 Prozent auf 616 Mitarbeiter), in der Steiermark (plus 4,35 Prozent auf 6.675 Mitarbeiter) und in Oberösterreich (plus 4,98 Prozent auf 16.837 Mitarbeiter) legten die Mitarbeiterzahlen moderat zu.

Deutlich mehr Mitarbeiter in Salzburg und Niederösterreich

Wer im Moment in Österreich einen IT-Job sucht, der sollte derzeit am Besten nach Salzburg oder nach Niederösterreich gehen. In beiden Bundesländern legten die IKT-Betriebe bei den Beschäftigtenzahlen deutlich zu: In Niederösterreich um 6,18 Prozent auf 3.350 Mitarbeiter und in Salzburg um 8,05 Prozent auf 5.278 Mitarbeiter.

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