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IT-Markt in Österreich: weiter Wachstum

Der Umsatz der heimischen IKT-Betriebe hat 2023 trotz erneutem Rückgang bei den Mitarbeiterzahlen mit einem Plus von 5,99 Prozent das zwölfte Jahr in Folge zugelegt. Angetrieben wird dieses Wachstum vor allem vom Bereich IT-Services inzwischen das elfte Jahr in Folge zugelegt und betrug 29,5 Milliarden Euro.

Der Gesamtumsatz der in der jährlich von ITWelt.at veröffentlichten Top-1000-Rangliste der tausend umsatzstärksten heimischen IKT-Unternehmen hat 2023 inzwischen das zwölfte Jahr in Folge zugelegt und betrug 30,86 Milliarden Euro. Dieses Ergebnis bedeutet gegenüber dem Wert von 29,11 Milliarden Euro aus dem Vergleichsjahr 2022 ein Plus von 5,99 Prozent. Damit fiel das Umsatzwachstum 2023 im Zuge der weiter rasant fortschreitenden Digitalisierung wieder deutlich stärker aus als im Jahr zuvor: 2022 legten die tausend umsatzstärksten IKT-Unternehmen in Österreich beim Umsatz um 4,29 Prozent zu. Zum Vergleich: 2021 betrug das Umsatzplus der tausend umsatzstärksten heimischen IKT-Unternehmen 6,45 Prozent und 2020 gab es ein Plus von 6,27 Prozent. Das Umsatzwachstum fiel damit 2023 nach drei Jahren, in denen es schwächer war als im Vorjahr, zum ersten Mal wieder höher aus als im Jahr zuvor. Mit 5,99 Prozent Wachstum wird die heimische IKT-Branche angesichts multipler Krisen ihrem Ruf als Motor der österreichischen Wirtschaft also durchaus gerecht.

Bundesländervergleich

Im Bundesländervergleich der Top-1000-Rangliste haben die in Wien angesiedelten IKT-Betriebe 2023 mit 21,9 Milliarden Euro wie gewohnt den Löwenanteil des Umsatzes der IKT-Branche in Österreich erwirtschaftet (knapp 71 Prozent). Damit ist der Anteil der Wiener IKT-Betriebe am Gesamtumsatz der Branche 2023 zum dritten Mal in Folge gestiegen und zwar um rund 1 Prozent. Das Umsatzwachstum der Wiener IKT-Betriebe fiel 2023 mit einem Zuwachs von 5,54 Prozent wieder deutlich stärker aus als in den Jahren zuvor: 2022 legten die Wiener IKT-Betriebe beim Umsatz um 3,6 Prozent zu und 2021 waren es 4,37 Prozent. Die IKT-Branche in Wien ist damit nach drei Jahren abflachendem Umsatzwachstum 2023 ebenfalls erstmals wieder stärker gewachsen als im Vorjahr und liegt damit im Bundesländervergleich des Top-1000-Rankings beim Umsatzwachstum auf dem sechsten Platz.

As-a-Service-Modelle erfreuen sich im IT-Bereich immer größerer Beliebtheit und treiben
damit das Wachstum der Branche voran. (c) © stock.adobe.com/Fokasu Art

Wachstumskaiser Salzburg

Noch stärkeres Umsatzwachstum als in Wien gab es 2023 in Salzburg, in Tirol, in der Steiermark, in Kärnten und in Niederösterreich. Wachstumskaiser unter den Bundesländern war Salzburg: Die dort angesiedelten IKT-Betriebe konnten ihren Umsatz 2023 um 13,66 Prozent auf 1,08 Milliarden Euro steigern und haben damit erstmals die Grenze von einer Milliarde Euro Gesamtumsatz überschritten. Die Salzburger IKT-Branche hat also nach dem eher schwachen Umsatzwachstum von 3,8 Prozent im Jahr 2022 im vergangenen Jahr den Turbo gezündet.

Auch die Zuwächse in Tirol (plus 10,42 Prozent auf 350,77 Millionen Euro), in der Steiermark (plus 8,76 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro), in Kärnten (plus 7,89 Prozent auf 260,72 Millionen Euro) und in Niederösterreich (plus 6,22 Prozent auf 1,39 Milliarden Euro) können sich sehen lassen. Vor allem die Tiroler IKT-Betriebe haben einen Gang höher geschalten: Nach einem Umsatzplus von 3,9 Prozent im Jahr 2022 bedeuten die Zuwächse aus dem Vorjahr mehr als eine Verdoppelung des Wachstums. Und auch die steirische IKT-Branche ist nach einem Umsatzplus von 5 Prozent im Jahr 2022 beim Umsatzwachstum noch mal deutlich aufs Gas gestiegen. Die Steiermark ist zudem mit 1,43 Milliarden Euro Umsatz bzw. 4,62 Prozent Anteil am Gesamtumsatz der heimischen IKT-Branche nach Wien und Oberösterreich (4,15 Milliarden Euro Umsatz, 13,44 Prozent Anteil am Gesamtumsatz) das umsatzstärkste Bundesland.

Was die übrigen Bundesländer betrifft, so konnten Oberösterreich mit einem Plus von 5,29 Prozent auf 4,14 Milliarden Euro Umsatz und das Burgenland mit einem Zuwachs von 4,83 Prozent auf 128,69 Millionen Euro Umsatz ebenfalls mit solidem – und in etwa den Werten aus dem Jahr 2022 entsprechendem – Wachstum aufwarten. Vorarlberg dagegen musste 2023 als einziges Bundesland einen Rückgang hinnehmen. Der Gesamtumsatz der Vorarlberger IKT-Betriebe ging um 0,3 Prozent auf 171,03 Millionen Euro leicht zurück. Zum Vergleich: 2022  betrug das Umsatzwachstum der Vorarlberger IKT-Branche noch 3,9 Prozent.

IT-Services wachsen am schnellsten

Was die verschiedenen Sparten des Top-1000-Rankings betrifft, so zeigte sich 2023 ein ähnliches Bild wie im Jahr davor: Bis auf den Bereich „IKT-Handel“ konnten alle Sparten zulegen. Platz eins geht dabei an den Bereich »IT-Services«, der mit einem Umsatzplus von 8,74 Prozent auf 9,76 Milliarden Euro das stärkste Wachstum hinlegte und damit zum ersten Mal im Branchenvergleich an der Spitze steht. Bisher hatte diese Spitzenposition meist der Bereich „Telekom & Netzwerk“« inne, der allerdings trotz Verlust des Spitzenplatzes mit einem Wachstum von 5,65 Prozent auf 9,54 Milliarden Euro Gesamtumsatz ebenfalls deutlich zugelegt hat. Die Sparte „IT-Services“ hat mit dem Plus von 8,74 Prozent das Wachstum im Vergleich zu 2022 (plus 3,76 Prozent) fast verdreifacht. Diese deutliche Steigerung beim Umsatzwachstum ist in Kombination mit der Tatsache, dass die „IT-Services“ inzwischen beim Gesamtumsatz an erster Stelle stehen, ein deutliches Zeichen für die gegenwärtigen Umbrüche innerhalb der IKT-Branche. Die Cloud bzw. as-a-Service-Modelle erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und treiben das Wachstum in diesem Bereich dementsprechend stark voran.

Auch die Sparte »Web Design & Digital Marketing« konnte nach einem Umsatzplus von 5,02 Prozent im Jahr 2022 vergangenes Jahr noch deutlicher zulegen und wuchs um 8,24 Prozent auf 475,69 Millionen Euro Gesamtumsatz. Das Wachstum im Bereich »Software« hat sich 2023 mit einem Plus von 6,88 Prozent auf 5,13 Milliarden Euro zwar etwas abgeschwächt, kann sich aber immer noch sehen lassen. Zum Vergleich: 2022 betrug das Umsatzwachstum in der Sparte »Software« noch 10,1 Prozent.

Rückgang im „IKT-Handel“

Auch das Wachstum im Bereich „Hardware“ ist deutlich abgeflaut: Konnte diese Sparte 2022 noch um 6,99 Prozent zulegen, betrug das Umsatzplus 2023 nur mehr 2,58 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Einen Rückgang musste dagegen wie bereits erwähnt nur der Bereich „IKT-Handel“ hinnehmen. Der Umsatz der in dieser Sparte im Top-1000-Ranking gelisteten Unternehmen ging 2023 um 0,24 Prozent auf 3,41 Milliarden Euro geringfügig zurück. Der Trend ist allerdings auch hier positiv: 2022 machte der Umsatzrückgang im Bereich „IKT-Handel“ noch minus 2,63 Prozent aus. Das schwache Wachstum bzw. der Umsatzrückgang in den Sparten „Hardware“ und „IKT-Handel“ ist allerdings wenig verwunderlich, da sich auch in diesen Bereichen eine immer stärkere Verschiebung in Richtung Mietmodelle erkennen lässt.

Dank fortschreitender Automatisierung hat es die heimische IKT-Branche auch 2023
geschafft, mit weniger Mitarbeitern mehr Umsatz zu generieren. (c) stock.adobe.com/Lubos Chlubny

Leichter Rückgang bei den Mitarbeiterzahlen

Etwas verwunderliche Kennzahlen gibt es bei der Beschäftigungslage in der heimischen IKT-Branche: 93.372 Menschen haben 2023 für die im Top-1000-Ranking gelisteten IKT-Unternehmen gearbeitet. Das stellt gegenüber den 94.958 Beschäftigten aus dem Jahr 2022 einen erstaunlichen Rückgang um 1,67 Prozent dar. Erstaunlich deshalb, weil man angesichts des Wachstums der heimische IKT-Unternehmen erwarten würde, dass die Beschäftigtenzahlen ebenfalls steigen. Und auch das Bildungsangebot im IKT-Bereich wird schließlich immer umfangreicher. Damit ist wohl eindeutig belegt, dass der vielzitierte Fachkräftemangel in der IKT-Branche definitiv Realität ist. Erschwerend kommt noch dazu, dass inzwischen so gut wie jedes Unternehmen ein Stück weit auch ein IT-Unternehmen ist, und die heiß begehrten IT-Fachkräfte somit nicht mehr nur in der IKT-Branche attraktive Arbeitsplätze finden.

Eine weitere Erklärung für den Mitarbeiterrückgang ist, dass es auch in der heimischen IKT-Branche immer mehr Ein-Personen-Unternehmen bzw. Startups gibt. Diese Menschen arbeiten dann natürlich nicht mehr für die tausend umsatzstärksten IKT-Anbieter Österreichs und fallen somit aus unserem Ranking hinaus, obwohl sie selbstverständlich nach wie vor im IKT-Bereich tätig sind.

Und vermutlich trägt auch die „Kollegin KI“ bereits ein bisschen was dazu bei, dass die heimische IKT-Branche 2023 mit weniger Mitarbeitern mehr Umsatz als im Jahr davor erwirtschaftet hat. Schließlich steht die IKT-Branche schon immer an vorderster Front, wenn es um Automatisierung geht – so auch beim Thema künstliche Intelligenz.

2023 ist damit das zweite Jahr in Folge, in dem die Mitarbeiterzahlen der im Top-1000-Ranking gelisteten IKT-Unternehmen zurückgehen. Zum Vergleich: 2022 betrug der Rückgang der in der heimischen IKT-Branche Beschäftigten 0,84 Prozent. Im Jahr 2021 konnten die im Top-1000-Ranking gelisteten IKT-Betriebe bei den Mitarbeitern noch um 1,89 Prozent zulegen und rund 1.800 Mitarbeiter für sich gewinnen, 2020 betrug das Mitarbeiterwachstum der heimischen IKT-Branche sogar 2,57 Prozent.

Akuter Fachkräftemangel

Es lässt sich also nicht von der Hand weisen, dass (nicht nur) in Österreich zu wenig IT-Fachkräfte ausgebildet werden. Laut dem aktuellen IKT-Statusreport Nummer 8 des Fachverbands für Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) fehlen der österreichischen Wirtschaft derzeit rund 28.000 IT-Fachkräfte. Für UBIT-Obmann Alfred Harl ist daher jetzt ein 5-Punkte-Programm notwendig, das mittel- bis langfristig positive Effekte erzielen soll: „Wir müssen die IT-Ausbildung reformieren, verpflichtenden Informatikunterricht in die AHS-Oberstufe bringen, die IT-Lehre weiter ausbauen, angehende Pensionist:innen im Job halten und mehr Frauen für die IT gewinnen.“

28.000 Fachkräfte fehlen der heimischen Wirtschaft, was ein noch schnelleres Wachstum der IKT-Branche bremst. (c)stock.adobe.com/Jürgen Fälchle

Der Fachverband UBIT spricht sich damit einmal mehr für eine grundlegende Reformierung des Informatikunterrichts an österreichischen Schulen aus. Dazu gehört die verstärkte Vermittlung von Informatikkenntnissen in der Schulausbildung bzw. die Forderung des Fachverbands nach zwei fixen Wochenstunden Informatikunterreicht in der AHS-Oberstufe. „Hiermit meinen wir echten Informatikunterricht, der sich mit Coding, Cybersicherheit etc. beschäftigt“, erklärt Martin Zandonella, Obmann-Stellvertreter im Fachverband UBIT. 

Als zweiten wichtigen Punkt sieht der Fachverband den konsequenten Ausbau der IT-Lehre. Aktuell sind mehr als 2.900 IT-Lehrlinge in 1.200 Betrieben in Ausbildung. „Eine Lehre in der IT ist eine Jobgarantie für die Zukunft. Wir gehen hier mit der Dualen Akademie beispielhaft voran, die speziell Maturant:innen und Studienabbrecher:innen anspricht“, so Zandonella weiter.

Den 28.000 fehlenden IT-Fachkräften stehen 16.641 IKT-Absolvent:innen der Universitäten und Fachhochschulen gegenüber, die in den Studienjahren 2016/17 bis 2021/22 ihr Studium abgeschlossen haben. Als dritten wichtigen Punkt sieht der Fachverband daher die Senkung der Dropout-Quoten, die im Studienjahr 2021/22 bei den IKT-Bachelorstudiengängen bei 42,6 Prozent oder 4.673 Personen an Universitäten bzw. 40,5 Prozent oder 705 Personen an Fachhochschulen lagen. Alfred Harl: „Was wir dringend brauchen, ist ein Monitoring, um zu erfahren, warum Studierende ihr Studium abbrechen.“ Denn Bachelorstudierende, die ein IKT-Studium abbrechen, sind für den IT-Arbeitsmarkt oft für immer verloren.

IT-Expert:innen, die demnächst in Pension gehen, aber trotzdem weiterarbeiten wollen, im Job zu halten, ist für den Fachverband UBIT der vierte wichtige Punkt. Dazu Obmann Alfred Harl: „Längeres Arbeiten bzw. Dazuverdienen in der Pension muss sich auszahlen. Für die, die sich entscheiden, neben der Pension weiterzuarbeiten, müssen daher Steuern und Abgaben wegfallen.“

Mehr Frauen für IT begeistern

Auch das Potenzial von Frauen in der IT gelte es zu heben, so Harl zum fünften Punkt. Denn nach wie vor ist der Frauenanteil bei IKT-Studienabschlüssen gering. Lediglich ein Fünftel aller IKT-Studienabschlüsse in den Studienjahren 2016/17 bis 2021/22 wurden von Frauen gemacht. „Wir müssen mehr Frauen für die IT begeistern. Die Frauenquote an den Hochschulen sollte bei 50 Prozent liegen. Damit das gelingt, wollen wir unter anderem IT-Vorreiter:innen in Unternehmen als Rolemodels sichtbar mache“«, schließt Harl ab.

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Österreichs IT Markt in Zahlen

Der Umsatz der heimischen IKT-Betriebe legte 2021 mit einem Plus von 6,45 Prozent das zehnte Jahr in Folge zu. Das größte Umsatzwachstum verzeichneten dabei die Sparten „Software“ und „IKT-Handel“, während der Bereich „Hardware“ einen Rückgang hinnehmen musste.

Top 1001 Heft
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Der Gesamtumsatz der in der jährlich von ITWelt.at veröffentlichten Top-1001-Rangliste der 1.001 umsatzstärksten heimischen IKT-Unternehmen hat 2021 inzwischen das zehnte Jahr in Folge zugelegt und betrug 28,3 Milliarden Euro. Dieses Ergebnis bedeutet gegenüber dem Wert aus dem Vergleichsjahr 2020 von 26,58 Milliarden Euro ein Plus von 6,45 Prozent. Damit lag das Umsatzwachstum 2021 trotz des Digitalisierungsschubs im Zuge der Coronakrise zwar leicht unter dem Rekordwachstum aus dem Jahr 2019 von plus 7 Prozent, fiel jedoch höher aus als die 6,27 Prozent Wachstum im Jahr 2020. Aber auch über 6,45 Prozent Umsatzwachstum kann man sich wohl kaum beschweren. Damit zählt die IKT-Branche auch das zehnte Jahr in Folge zu den wichtigsten Wachstumsmotoren der heimischen Wirtschaft.

Bundesländervergleich

Im Bundesländervergleich der Top-1001-Rangliste stellen die in Wien angesiedelten IKT-Betriebe mit 19,745 Milliarden Euro erneut den Löwenanteil des Umsatzes der IKT-Branche in Österreich (rund 70 Prozent). Damit ist der Anteil der Wiener IKT-Betriebe am Gesamtumsatz der Branche 2021 nach vier Jahren Rückgang zum ersten Mal wieder gestiegen und zwar um knapp 1,2 Prozent.

Auch das Umsatzwachstum der Wiener IKT-Betriebe, das 2020 nur plus 1,5 Prozent betrug, fiel 2021 mit einem Plus von 4,37 Prozent wieder deutlich stärker aus. Wien liegt damit im Bundesländervergleich des Top-1001-Rankings beim Umsatzwachstum auf dem 6. Platz.

Wachstumskaiser Steiermark

Wachstumskaiser unter den Bundesländern war 2021 die Steiermark: Die dort angesiedelten IKT-Betriebe konnten ihren Umsatz 2021 um satte 28,27 Prozent von 1,055 (2020) auf 1,353 Milliarden Euro steigern. Damit haben die Steirer den Trend aus dem Jahr 2020 umgedreht, als das Umsatzplus der dort angesiedelten IKT-Betriebe nur 1,72 Prozent ausmachte.

Auch die Zuwächse in Niederösterreich (plus 12,45 Prozent auf 983,36 Millionen Euro) und in Oberösterreich (plus 8,03 Prozent auf 4,084 Milliarden Euro) können sich sehen lassen. Beide Bundesländer wuchsen damit beim IKT-Umsatz 2021 stärker als im Jahr zuvor. Oberösterreich ist zudem mit 4,084 Milliarden Euro Umsatz bzw. 14,4 Prozent Anteil am Gesamtumsatz der heimischen IKT-Branche nach Wien das umsatzstärkste Bundesland.

Solides Wachstum in Salzburg und im Burgenland

Einigermaßen gutes Wachstum gab es zudem noch im Burgenland (plus 6,47 Prozent auf 111,91 Millionen Euro) und in Salzburg (plus 4,47 Prozent auf 917,03 Millionen Euro). Die IKT-Betriebe aus dem Burgenland konnten damit ihr Wachstum nach einem Plus von 2,58 Prozent im Jahr 2020 konsequent fortsetzen, auch wenn das Burgenland aus Sicht des erzielten Umsatzes für den IT-Standort Österreich eher undebeutend ist. Salzburg dagegen hat eine positive Trendwende geschafft: 2020 mussten die dort angesiedelten IKT-Betriebe ein Minus von 1,48 Prozent hinnehmen – Salzburg war damit 2020 das einzige Bundesland mit einem Umsatzrückgang.

Umsatzrückgang in Kärnten und Tirol

Eher schwach fiel dagegen das Umsatzwachstum der Vorarlberger IKT-Betriebe aus: Der Umsatz der im Top-1001-Ranking gelisteten IKT-Betriebe stieg zwar um 1,36 Prozent leicht auf 373,49 Millionen  Euro an – das ist jedoch deutlich weniger als das Plus von 24,8 Prozent aus dem Jahr 2020 als Vorarlberg das Bundesland mit dem stärksten Umsatzwachstum war.

Schlusslicht bei den Umsatzzuwächsen waren 2021 Kärnten und Tirol, die mit einem Minus von 1,25 Prozent auf 216,05 Millionen Euro bzw. einem Minus von 3,44 Prozent auf 454,45 Millionen Euro als einzige Bundesländer einen Umsatzrückgang hinnehmen mussten. Im Jahr 2020 konnten beide Bundesländer noch zulegen: Kärnten um starke 14,69 Prozent und Tirol immerhin um  2,51 Prozent.

Branchenvergleich

Was die verschiedenen Sparten des Top-1001-Rankings betrifft, so konnten 2021 bis auf den Bereich „Hardware“ alle Sparten zulegen. Platz eins geht dabei an den Bereich „Software“, der mit 11,8 Prozent das stärkste Umsatzwachstum hinlegte. Dahinter folgen die Bereiche „IKT-Handel“ mit einem Plus von 11,49 Prozent, „Web & Digital Marketing“ mit 6,3 Prozent, „IT-Services“ mit 6,22 Prozent und „Telekom & Netzwerk“ mit 4,23 Prozent. Der Umsatzrückgang im Bereich „Hardware“ betrug minus 0,33 Prozent.

In absoluten Umsatzzahlen führt der Bereich „IT-Services“ mit 8,58 Milliarden Euro Umsatz vor dem Bereich „Telekom & Netzwerk“ mit 8,1 Milliarden Euro und „Software“ mit 4,85 Milliarden. Die Sparte „IKT-Handel“ kam 2021 auf 3,321 Milliarden Euro Umsatz, der Bereich „Hardware“ auf 2,995 Milliarden Euro und der Bereich „Web & Digital Marketing“ auf 414,38 Millionen Euro.

Umsatzminus im Bereich Hardware

Die Sparte „Hardware“, die 2020 noch vom Home-Office-Trend profitieren konnte und um 7,27 Prozent zugelegt hatte, bekam damit 2021 die anhaltenden Lieferengpässe zu spüren und ging wieder leicht zurück. Die Bereiche „Software“ und „IKT-Handel“ dagegen boomten 2021 regelrecht: beide Sparten konnten ihr Umsatzwachstum 2021 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln. Während sich das Wachstum im Bereich „Web & Digital Marketing“ etwa auf Vorjahresniveau bewegte, konnten auch die Bereiche „IT-Services“ und „Telekom & Netzwerk“ ihr Wachstum 2021 gegenüber der Vorjahresperiode deutlich steigern.

Leichtes Plus bei den Mitarbeiterzahlen

Erfreuliche Kennzahlen gibt es bei der Beschäftigungslage in der heimischen IKT-Branche: 95.522  Menschen haben 2021 für die im Top-1001-Ranking gelisteten IKT-Unternehmen gearbeitet. Das stellt gegenüber den  93.714 Beschäfigten aus dem Jahr 2020 ein Plus von 1,89 Prozent dar. Oder anders ausgedrückt: Die heimische IKT-Branche hat im vergangenen Jahr rund 1.800 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dies zeigt, dass die IT-Branche nach wie vor ein bedeutender Beschäftigungszweig in Österreich ist, die Zuwächse sich aber in Grenzen halten. 2020 betrug das Mitarbeiterwachstum der heimischen IKT-Branche noch 2,57 Prozent. Damit fiel der Zuwachs bei den Mitarbeiterzahlen 2021 zwar höher als 2019 aus, als das Plus 1,64 Prozent ausgemacht hatte – von den 7,1 Prozent Mitarbeiterzuwachs bzw. rund 6.500 neuen Arbeitsplätzen aus dem Jahr 2018 ist dieser Wert jedoch noch immer weit entfernt. Dabei gäbe es in den meisten IKT-Betrieben genug Arbeit: Kaum ein Unternehmen, das nicht Mitarbeiter sucht. Neben der Unsicherheit während der Coronakrise wird es jedoch Jahr für Jahr schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Zu groß ist der Bedarf, nicht nur in IKT-Unternehmen – Stichwort Fachkräftemangel.

Starker Beschäftigungszuwachs im Bereich Hardware

Was die einzelnen Bereiche betrifft, so konnten 2021 alle sechst Sparten bei den Mitarbeiterzahlen zulegen. Interessanterweise korreliert das Beschäftigtenwachstum nicht mit den Umsatzzahlen der sechs Sparten des Top-1001-Rankings: Obwohl der Bereich „Hardware“ 2021 einen leichten Umsatzrückgang verzeichnete, legte er bei den Mitarbeitern um 6,33 Prozent zu. Dahinter folgen die Sparten „Web & Digital Marketing“ mit einem Mitarbeiterplus von 5,24 Prozent, „IKT-Handel“ mit einem Mitarbeiterplus von 3,33 Prozent, „Software v mit einem Mitarbeiterplus von 2,21 Prozent, „IT-Services“ mit plus 1,76 Prozent und „Telekom und Netzwerk“ mit 0,5 Prozent.

Der Löwenanteil der heimischen IKT-Beschäftigten teilt sich auf die Sparten „IT-Services“ (37.750 Beschäftigte), „Telekommunikation“ (25.560 Beschäftigte) und „Software“ (22.860 Beschäftigte) auf. Im Bereich „Hardware“ arbeiten 4.200 Menschen, im Bereich „Web & Digital Marketing“sind es 2.937 und im Bereich „IKT-Handel“ 2.131.

Mitarbeiterrückgang in Vorarlberg und Tirol

Im Bundesländervergleich waren die Beschäftigtenzahlen 2021 korrelierend zu den schwachen Umsatzzuwächsen nur in Vorarlberg (minus 3,02 Prozent auf 802 Mitarbeiter) und in Tirol (minus 23,32 Prozent auf 2.140 Mitarbeiter) rückläufig. 2020 sah das allerdings noch anders aus: Da hatte Vorarlberg bei den Mitarbeitern noch um 3,02 Prozent und Tirol um 4,24 Prozent zugelegt. Offenbar wirkt sich hier die Schweiz als Magnet für IT-Fachkräfte negativ aus. Auch das Mitarbeiterwachstum der IKT-Betriebe in Kärnten (plus 1,11 Prozent auf 1.275 Mitarbeiter) und in Wien (plus 1,34 Prozent auf 58.110 Mitarbeiter) war 2021 kaum spürbar. Im Burgenland (plus 4,05 Prozent auf 616 Mitarbeiter), in der Steiermark (plus 4,35 Prozent auf 6.675 Mitarbeiter) und in Oberösterreich (plus 4,98 Prozent auf 16.837 Mitarbeiter) legten die Mitarbeiterzahlen moderat zu.

Deutlich mehr Mitarbeiter in Salzburg und Niederösterreich

Wer im Moment in Österreich einen IT-Job sucht, der sollte derzeit am Besten nach Salzburg oder nach Niederösterreich gehen. In beiden Bundesländern legten die IKT-Betriebe bei den Beschäftigtenzahlen deutlich zu: In Niederösterreich um 6,18 Prozent auf 3.350 Mitarbeiter und in Salzburg um 8,05 Prozent auf 5.278 Mitarbeiter.